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Höga Kusten in Schweden

Die erhebende Landschaft
Heute nehmen wir euch mit zu einem unserer Lieblingsziele auf unserer Reise: die Höga Kusten. Diese Küstenregion Schwedens verbindet atemberaubende Natur mit tausendjähriger Geschichte. Höga Kusten mit seinen dramatisch aufragenden Klippen, den stillen Wäldern und den mächtigen Wellen der Ostsee hat unser Herz im Sturm erobert - so sehr, dass wir diesen Sommer über einen Monat hier verbracht haben.

Die imposante Höga Kusten-Brücke
Ein absolutes Muss in der Region ist die Höga Kustenbrücke bei Härnösand. Die imposante Konstruktion überspannt das Delta des Ångermanälven und verbindet Natur und Technik auf beeindruckende Weise. Die Brücke bietet nicht nur eine beeindruckende Aussicht auf die Umgebung, sondern ist auch ein idealer Einstieg in die landschaftliche Vielfalt der Höga Kusten. Der Rastplatz direkt an der Brücke ist oft gut besucht und kann besonders in der Hochsaison sehr belebt sein.
Trotz des Andrangs lohnt es sich, eine Pause einzuplanen: Nur wenige Schritte weiter im angrenzenden Wald kehrt überraschend schnell Ruhe ein. Die Wanderwege bieten abwechslungsreiche Ausblicke auf die Brücke und das umliegende Delta und machen den Besuch zu einem echten Naturerlebnis.
Storsand in Norrfällsviken – Ein Sandstrand für Träumer
Ein weiteres Juwel der Höga Kusten ist Storsand in Norrfällsviken. Im Spätsommer, wenn die Ferien vorbei sind, gehört dieser weitläufige Sandstrand fast uns allein. Feiner Sand, Dünen und der einladende Kiefernwald am Rand – dieser Ort ist ein kleines Paradies. Wir haben uns dort dem Sonnenbad hingegeben, Frisbee gespielt und, trotz der eher kühlen Wassertemperatur, den Sprung ins klare Wasser der Ostsee gewagt. Der weiche Sand unter den Füssen, das Rascheln der Kiefern – Storsand ist für uns ein magischer Ort, an den wir immer wieder zurückkehren.

Rotsidan – Die Kraft des Meeres erleben
Diesen Sommer waren wir zum ersten Mal in Rotsidan. Der Küstenabschnitt wird oft beworben, und tatsächlich merkt man, dass er ein beliebtes Ziel ist. Doch ausserhalb der Hauptsaison ist es hier ruhig. Nur vereinzelt sieht man Menschen – einige Touristen, aber vor allem Einheimische, die auch bei Regen zum Joggen oder Spazieren an den Strand kommen.
Rotsidan ist anders als die typischen Sandstrände. Stattdessen breiten sich hier flache, glatt geschliffene Granitplatten aus, die sich wie grosse Tafeln bis ins Meer erstrecken. Die Wellen schlagen mit unglaublicher Kraft an die Felsen, sie rauschen heran, zerschellen und ziehen sich zurück, nur um im nächsten Moment erneut mit Wucht auf das Gestein zu prallen. Es ist ein Schauspiel, das einen fesselt. Man kann stundenlang einfach nur dasitzen, dem Rhythmus des Wassers folgen und beobachten, wie das Licht auf den nassen Steinen schimmert.
Die Landschaft wechselt zwischen Küste und Wald. Ein Wanderweg führt durch die Kiefern, immer wieder öffnet sich der Blick auf das Meer, dann verschwindet man wieder zwischen den Bäumen. Es ist eine raue, aber freundliche Umgebung. Selbst an grauen Tagen hat Rotsidan eine besondere Atmosphäre – vielleicht gerade dann.
Härnösand – Unspektakulär und doch überraschend
Härnösand ist eine dieser Städte, die auf den ersten Blick unscheinbar wirken. Keine grossen Sehenswürdigkeiten, keine spektakulären Bauwerke. Nach der Hochsaison wirkt sie ruhig, fast verschlafen. Die Strassen sind weit, die Häuser schlicht, die Fussgängerzone eher leer. Und doch gibt es Dinge, die uns überrascht haben.
Zum Beispiel das größte Automuseum Schwedens. Mit über 200 Fahrzeugen ist es ein Paradies für alle, die alte Autos lieben. Vom glänzenden Oldtimer bis zum kuriosen Einzelstück gibt es hier einiges zu entdecken. Für uns, die mit einem Oldtimer unterwegs sind, war es ein besonderer Halt – und ein Highlight, mit dem wir in dieser Stadt nicht gerechnet hätten.
Daneben gibt es kleine Dinge, die Härnösand besonders machen: Ein paar gemütliche Cafés, in denen man sitzen und die Zeit verstreichen lassen kann. Ein Wollgeschäft – eine Seltenheit in Schweden – das voller schöner Garne steckt. Und einen Discgolf-Parcours mit langen Bahnen, perfekt für einen entspannten Nachmittag.
Härnösand drängt sich nicht auf. Die Stadt ist schlicht, unaufgeregt und vielleicht gerade deshalb einen Besuch wert. Wer sich darauf einlässt, entdeckt kleine Überraschungen – und manchmal auch ein paar richtig coole Autos.